Gläser & Zubehör zum Einkochen

Ich werde immer wieder nach Hinweisen und  Tipps bezüglich der Ausstattung gefragt. Je nachdem was Ihr einkochen möchtet und wie intensiv Ihr es betreiben wollt, braucht man natürlich ein paar Dinge, um loslegen zu können. Je ambitionierter es wird, um so wichtiger wird dann aber auch ein gutes Equipment.

Ich stelle Euch hier kurz vor, womit ich einkoche und wo Ihr das Zubehör bekommt.

Das geeignete Glas zum Einkochen

Ob es nun die klassischen Weckgläser mit Gummiring und Glasdeckel sein sollen oder doch lieber sogenannte Twist-Off Gläser mit einfachem Schraubdeckel oder aber die Schraubgläser aus dem amerikanischen und britischen Raum mit einem zweiteiligen Schraubverschluss, es ist eigentlich eine Frage der Verwendung und auch der persönlichen Vorliebe.

1. WECK-Gläser

Die Gläser von Weck sind die Klassiker beim Einkochen

Weckgläser werden von der Firma WECK hergestellt und sind quasi das Urgestein der deutschen Einkochgeschichte. Sie bestehen aus dem Einmachglas an sich und einem Glasdeckel, der mit einem Gummiring und zwei Metallklemmen befestigt wird.

Nach dem Abkühlen werden die Klemmen wieder entfernt. Die Gummis müssen ab und an erneuert werden, Deckel und Klemmen sind immer wieder verwendbar.

Vorteil des Weckglases

Das Vakuum kann sicher geprüft werden, es gibt eine große Auswahl an Größen und Formen, sie sind sehr haltbar und robust. 

Nachteile

Das geöffnete Glas kann nicht einfach wieder verschlossen werden kann wie zB bei einem Schraubdeckelverschluss – außer man nimmt extra die Metallklemmen wieder mit. Daher auch zum Transportieren nicht so gut geeignet, weil man nach Gebrauch eben etliche Einzelteile da hat. 

So benutze ich die Gläser von Weck

Ich benutze die Sturzformgläser der Firma Weck sehr gern für Kuchen – die sind einfach hierfür am besten. Aber auch Gemüse, Obst und Fonds lassen sich hiermit gut einkochen.

Für einen Kuchen aus Rührteig nehme ich Gläser in Sturzform a 500 ml. Perfekt für 2-3 Personen und bei 4 Personen an der Kaffeetafel werden dann einfach 2 Gläser geöffnet.

Hinweis: Schaut Euch doch auch mal bei eBay (ebay.de, Werbelink) um, bei so mancher Haushaltsauflösung kommt auch Einkochequipment mit zu tage. Bei eBay könnt Ihr einen Radius um Eueren Standort eingeben, so dass nur Ergebnis in Eurer Nähe erscheinen und Ihr die Gläser abholen könntet.


2. TwistOff-Gläser / Schraubgläser

Auch Schraubgläser eignen sich hervorragend, um Lebensmittel einzukochen

TwistOff-Gläser sind Gläser mit einem ganz normalen üblichen Schraubdeckel.

Sie sind sehr praktisch, weil man sie auch wieder zu schrauben kann, nachdem sie geöffnet wurden. Das Vakuum ist auch erkennbar durch den nach innen gewölbten Deckel. Sobald man mit dem Deckel noch „klacken“ kann, wenn man in der Mitte darauf drückt, ist kein Vakuum entstanden.

Die Deckel könne mehrmals verwendet werden.

Es gibt TwistOff Gläser in einer enormen Vielfalt an Formen und Größen. Ich nehme kleine Twistoff-Gläser in Sturzform a 160 ml gern für Löffelkuchen. Der ist für 1 Person und kann direkt aus dem Glas gelöffelt werden.

Es gibt auch wirklich sehr hübsche 6-eckige oder quadratische Gläser für Marmelade, Chutneys & Co. Gläser der Größe 300 ml sind perfekt für Soßen aller Art oder auch Fleisch.

Für Suppen oder Brühe ist natürlich ein grosses 1 L Glas super. Ich habe allerdings gelernt lieber in kleinere Gläser einzukochen und bei Bedarf lieber ein zusätzliches Glas zu öffnen, als wieder etwas übrig zu haben. 

Achtung: am besten Gläser mit der gleich großem Umfang der Öffnung bestellen, dann passen immer alle Deckel untereinander!

Hinweis zu gebrauchten Gläsern

Natürlich könnt Ihr auch Schraubgläser sammeln, die beim übliche Einkauf anfallen – zB 500g Joghurtgläser oder ähnliche. Falls die Deckel nicht mehr gut sind, könnt Ihr sie  in der entsprechenden Größe bestellen.

In den meisten Fällen sind die Gläser noch TOP aber die Deckel eben nicht mehr. Falls Ihr den Joghurt sowieso öfter kauft, lohnt es sich dann zB gleich ein 10er Paket Deckel zu bestellen. 


3. Schraubgläser mit zweiteiligem Verschluss – Kilner, Ball Mason oder Leifheit Gläser

Auch die Marken Kilner, Ball Mason oder Leifheit kann ich sehr empfehlen

Schließlich gibt es noch Einmachgläser mit einem aus zwei separaten Teilen bestehenden Schraubverschluss. Zunächst wird eine Metallscheibe auf die Glasöffnung gelegt und anschließend wird ein Schraubring auf die Glasöffnung gedreht.

Der Schraubring kann mehrmals verwendet werden, die Metallscheibe muß immer wieder erneuert werden. Das Vakuum ist hier sehr gut feststellbar. Denn auch bei Aufdrehen des Schraubrings muss die Metallscheibe fest auf dem Glas sitzen. Man würde sofort erkennen, wenn diese lose sitzt. Diese Gläser sehen meist sehr schön aus und der Verschluss ist sehr gut anwendbar und praktisch.

Einziger Nachteil: Metallscheiben müssen jedesmal neu gekauft werden. Sind aber gar nicht so teuer

Am bekanntesten sind die Hersteller BallMason und Kilner. Hier in Deutschland hat jetzt auch Leifheit ein ähnliches System auf dem Markt.

Pressure Canner für Fleisch, Fisch und eiweißhaltiges Gemüse

Ich liebe meinen Pressure Canner von Presto – mehr dazu findest du hier.

Pressure Canning“ – also das Einkochen unter Druck, wird vom Amerikanischen Landwirtschaftsministerium als die einzig sichere Methode bezeichnet, um schwach säurehaltige Lebensmittel zu denen auch Fisch, Fleisch und eiweißhaltige Gemüse wie Bohnen gehören, einzukochen.

Ähnlich äußert sich auch das Bundesinstitut für Risikobewertung:

„Mit der Anwesenheit von Cl. botulinum muss in Lebensmitteln immer gerechnet werden. Nur wenige Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verhindern die Vermehrung von Cl. botulinum und damit die Toxinbildung. Hierzu gehört die Sterilisation, bei der Lebensmittel unter Überdruck auf über 100° C erhitzt werden.“

Damit ist ein „Pressure Canner für mich die wichtigste Investition für ein sicheres Einkochen, da hier unter Druck Temperaturen von bis zu 120 Grad Celsius erzeugt werden können, was beim herkömmlichen Einkochen im Wasserbad nicht möglich ist.

Ein normaler Schnellkochtopf ist damit aber nicht gemeint. Auf die Unterschiede gehe ich noch ein.

Nach meinen Recherchen sind die Amerikanischen Firmen Presto und AllAmerican führend in der Herstellung der „Pressure Canner“. Die Presto Modelle bieten aus meiner Sicht einige Vorteile – sie funktionieren gut auf einem Ceranfeld, sie sind auch in kleiner Größen erhältlich und zu guter letzt ist einfach der Preis unschlagbar.

Ich habe zum Pressure Canner von Presto hier einen ganzen Artikel verfasst.

Die wichtigsten Punkte zum Presto Canner:

  • Verwendbare Herdplatten: Den Presto Canner kann man auf einer elektrischen Herdplatte, einem Gasherd oder auch auf einem Ceranfeld benutzen. Die Modelle anderer Hersteller, wie z.B. dem AllAmerican, Adelen oft nicht auf einem Ceranfeld genutzt werden, da sie für die Glasfläche zu schwer sind. Die Verwendung auf einem Induktionsherd ist generell nicht möglich, da die Töpfe aus Aluminium sind.
  • Größe: es sind verschiedene Größen erhältlich – ich habe mir einen 16-Quart Canner gekauft. Das heißt er hat ein Gesamtvolumen von etwa 16 Liter. Es passen entweder 7x 1L oder 10x 0,5L oder 12x 0,25L Gläser in diese Größe des Dampfdrucktopfes.
  • Bestandteile und Funktionsweise: Der Canner hat eine Druckanzeigen, eine Überdruckventil und ein weiteres Sicherheitsventil.
  • Preis & Bezugsquelle: Wir halten dich hier jeweils zur Verfügbarkeit auf dem Laufenden.

Hier einen Beispielpreis bezüglich Import und Versand für einen 16-Quart Presto Canner, den ich 2015 direkt über Amazon USA gekauft habe. 

  1. Canner:                             Den aktuellen Preis findest du hier (Amazon.com, Werbelink, d.h. beim Kauf erhalte ich ohne zusätzliche Kosten für dich eine kleine Provision)
  2. Shipping and Handling:    54,81 $        39,53 €*
  3. Import/ Zoll:                       24,72 $        17,83 €*

Der Umrechnungskurs ist von Oktober 2015 und zugegeben sehr günstig gewesen. 

Angebote von Importeuren hier in Europa sind unverschämt überteuert – Achtung!  Ein Importeur verlangte auf der britischen Amazon Seite (amazon.uk) für das gleiche Modell einen doppelt so hohen Preis. Und im deutschen Amazon Shop bekommt man das Produkt aktuell gar nicht.

Das ist aus meiner Sicht viel zu überteuert. Die Firma Presto sitzt in den USA und hat einen eigenen Shop (auf amazon.com, Werblink).

Dort habe ich auch bestellt, was ich wirklich jedem nur empfehlen kann. Der Canner war innerhalb von 3 Tagen (!) bei mir. Erforderlich ist dazu eine Anmeldung auf Amazon.com. 

Eine Abholung beim Zoll ist nicht notwendig, das Paket wird direkt nach Hause geliefert. Auch die Retourenabwicklung funktioniert einwandfrei. Die Rücksendekosten werden erstattet. 

Aktuell gibt es das gleiche Modell auch hier (ebay.de, Werbelink) bei eBay Deutschland.

Einkochautomat oder Einkochtopf zum Konservieren von Marmeladen, Chutneys, Obst & Kuchen

Obst, Kuchen, Chutneys, Pickels, Marmeladen – kurz gesagt Lebensmittel im sauren Bereich mit einem ph-Wert unter 4,6 – werden im Wasserbad eingekocht. Hierfür genügt bereits ein großer Suppentopf.

Komfortabler geht es allerdings mit einem sogenannten Einkochautomaten. Je nach Modell können hier Einkochtemperatur und Einkochzeit eingestellt werden. Wir haben bisher folgende Modelle getestet:

Es gibt auch Modelle mit einem Abfüllhahn, so dass man zB heiße Getränke problemlos ausschenken kann, denn der Einkochautomat hat auch eine Warmhaltefunktion – perfekt für Glühwein und Punsch.

Sonstiges Zubehör

Darüber hinaus gibt es noch ein paar wichtige und nützliche Helfer, auf die ich hier noch hinweisen möchte. 

Glasheber

Essentiell zum Herausheben der Gläser aus heißem Wasser ist ein Glasheber – egal ob beim Sterilisieren oder nach dem Einkochen an sich. Nur mit Topflappen & Co tut man sich da keinen Gefallen.

Ebenso nützlich ist ein Trichter zum Befüllen der Gläser. Meist ist die Masse, die in die Gläser kommt recht heiß und/oder flüssig. Damit die Glasränder schon sauber bleiben und damit auch steril, bietet sich ein Trichter möglichst aus Edelstahl mit weiter Öffnung an.

Klebeetiketten und Stifte zum Beschriften der Einkochgläser

Zu guter letzt braucht man auch noch zum Beschriften der Gläser entweder  einfach Klebetiketten oder spezielle Stifte wie zB Flüssigkreide (Achtung: verwischt leicht).

Etiketten lassen sich leichter vom Glas lösen, wen sie wirklich erst im völlig erkalteten Zustand aufgeklebt werden.

Eure Ulli

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